Talsperren zu 60 Prozent gefüllt, mehr Regen für Grundwasserwerke

Talsperren zu 60 Prozent gefüllt, mehr Regen für Grundwasserwerke

Kurz vor dem Sommerende sind die Talsperren der Harzwasserwerke zu 60 Prozent gefüllt und liegen damit weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Versorgungssicherheit ist trotz der trockenen Verhältnisse aber weiterhin gegeben.

„Für viele fühlt sich der Sommer in diesem Jahr bislang regnerisch an. Im Westharz ist die Trockenheit allerdings weiter vorhanden und das langfristige Niederschlagsdefizit weiterhin gegeben“, erklärt Dr. Christoph Donner, Technischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke.

Durch die wiederkehrende Trockenheit liegen die sechs Talsperren der Harzwasserwerke mittlerweile das vierte Jahr in Folge unter den durchschnittlichen Verhältnissen. Normalerweise wären die großen Wasserspeicher im Harz zu diesem Zeitpunkt des Jahres zu 70 Prozent gefüllt.

Um die Trinkwasserversorgung ganzjährig zu sichern, hatten die Harzwasserwerke aufgrund der Trockenheit bereits im Frühjahr erste Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet: So wurde frühzeitig viel Wasser aus der Innerstetalsperre an die Granetalsperre weitergeleitet, um es im dortigen Wasserwerk für die Trinkwasserproduktion zu nutzen.

Bei den Grundwasserwerken in Nord-Niedersachsen ist die Situation etwas entspannter: Die Niederschlagswerte sind ausreichend und erreichen annähernd den Durchschnitt der letzten Jahre.

Regionale Unterschiede

Sehr deutlich werden in diesem Sommer vor allem die regionalen Unterschiede beim Niederschlag:

Während vereinzelte Gewitterschauer und Starkregenereignisse an der Eckertalsperre bei Bad Harzburg für einen guten Füllungsgrad von fast 70 Prozent sorgten, geht der Regen im Einzugsgebiet der nur 20 Kilometer entfernten Okertalsperre indes immer weiter zurück.

Momentan führt die Okertalsperre nur 17,9 Millionen Kubikmeter Wasser und ist mit 38 Prozent auf dem drittniedrigsten Niveau seit 1981.

„Nicht jeder Regen führt an den Talsperren sofort zu einem Anstieg. Kurze Regenschauer helfen eher dem trockenen Oberboden. Damit eine Talsperre steigt, braucht es den sogenannten Landregen, eine gemäßigte längere Regenperiode“, erklärt Dr. Donner.

Nach Flutkatastrophe im Südwesten: Sicherer Hochwasserschutz im Harz

Aufgrund der Flutkatastrophe im Südwesten des Landes erreichten die Harzwasserwerke zuletzt auch einige Anfragen aus der Bevölkerung bezüglich des Hochwasserschutzes im Harz.

Der Hochwasserschutz ist gegeben: Alle Talsperren haben aktuell ausreichend freien Stauraum und könnten auch größere Wassermengen aus Starkregenereignissen sicher aufnehmen.

Gleichzeitig zeigt die aktuelle Flutkatastrophe aber auch, wie schwierig das Management von Extremwetterereignissen im Rahmen des Klimawandels sein kann und welche Anforderungen dabei zukünftig infrastrukturell und betrieblich gelöst werden müssen.

Norman Droste
Stellv. Pressesprecher
05121 404-123
norman.droste@harzwasserwerke.de