Talsperren sind als Querbauwerke ein Eingriff in den natürlichen Verlauf von Flüssen. Wälder oder Wiesen wurden in der Vergangenheit für den Talsperrenbau geflutet – und damit ist Lebensraum für Flauna und Flora verändert worden.
Allerdings hat sich durch den Klimawandel in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es gerade die Talsperren waren, die das weitläufige Austrocknen von Flüssen verhindert haben. Denn Talsperren übernehmen durch die Niedrigwasseraufhöhung auch eine wichtige Rolle für den Naturschutz. Die Niedrigwasseraufhöhung versorgt die Flüsse aus den Talsperren ganzjährig mit Wasser und verhindert im Sommer sogar ein Austrocknen der Flüsse. Diese wichtige und sogar behördlich verpflichtende Aufgabe, jede Sekunde einige hundert Liter Wasser an den Unterlauf abzugeben, gehört auch zu unserer Arbeit in der Wasserwirtschaft.
Wie wichtig diese Wasserabgabe für die Flüsse ist, zeigt ein Blick in 2022: Im Sommer bestand das Flusswasser der Oker in Braunschweig und der Innerste in Hildesheim zum Teil zu mehr als 50 Prozent aus den Wasserabgaben der Talsperren. Selbst in der Leine in Hannover betrug der Anteil des Talsperrenwassers teilweise noch 20 Prozent.