Machbarkeitsstudien prüfen, ob ein Vorhaben überhaupt durchgeführt werden kann und durchgeführt werden sollte. Sie warnen frühzeitig, wenn absehbar wird, dass ein Bauvorhaben oder ein Projekt scheitern wird. Machbarkeitsstudien stehen also am Anfang eines langen Prozesses hin zu tatsächlichen Bauprojekten.

Konkret wird in den Machbarkeitsstudien am Standort Granetalsperre und Innerstetalsperre geprüft, was wasserwirtschaftlich und bautechnisch sinnvoll sein könnte, um Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung und Niedrigwasserabgabe in die Flüsse für ganz Niedersachsen in Zeiten des Klimawandels zu sichern. Daneben muss auch betrachtet werden, was jede einzelne Baumaßnahme kosten würden und ob sich dafür eine Finanzierung findet.

An der Granetalsperre soll untersucht werden, wie das Speichervolumen der Talsperre erhöht werden kann. Das ist wichtig, um die Versorgungssicherheit auch in den kommenden Trockenzeiten sicherzustellen und gleichzeitig mehr Platz für das Speichern von Hochwasser zu schaffen. In der Machbarkeitsstudie wird zum Beispiel die Dammstabilität berechnet. Es wird geprüft, welche Auswirkungen eine Erhöhung der Granetalsperre auf die Menschen vor Ort und auf Fauna und Flora hat. Auch muss untersucht werden, ob man Baumaßnahmen im laufenden Betrieb abwickeln könnte, weil die Granetalsperre als Herzstück der Wasserversorgung durch die Harzwasserwerke nicht entleert werden kann. Neben einer groben Kostenschätzung werden auch Alternativen zu einer Erhöhung des Dammes geprüft.

An der Innerstetalsperre soll in der Machbarkeitsstudie geprüft werden, welche Auswirkungen der Bau einer zusätzlichen Talsperre oberhalb der jetzigen hätte und ob dies geotechnisch und bautechnisch überhaupt möglich wäre. Auch hier geht es um die Umweltauswirkungen, die Kosten und zusätzlich um ein technisches Konzept zur Überleitung des Wassers zur Granetalsperre zum Beispiel durch einen Stollen. Alternativen zum Bau einer Oberen Innerstetalsperre werden ebenfalls untersucht.