Zwischenstand im Energie- und Wasserspeicher Harz
Minister Thümler und Lies unterstützen Forschungsprojekt
Das Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz wird sowohl vom Umweltministerium als auch vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur begleitet. „Speicher für erneuerbare Energien, Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung und Klimawandel sind Forschungsthemen von immenser Bedeutung“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Die Ergebnisse des Projekts werden für die Region aber auch darüber hinaus von hohem Nutzen sein. Ich freue mich, dass wir mit der EFRE-Förderung hier Forschung unterstützen, die einen direkten Beitrag für die Weiterentwicklung der Harzer Region leistet.“
Auch der Niedersächsische Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies unterstützt das Forschungsprojekt: „Gerade angesichts des Klimawandels lernen wir die Bedeutung und den Wert von Wasser gerade wieder neu zu begreifen. Das Wetter wird extremer. Nicht nur die letzten drei trockenen Sommer haben dies eindrücklich in die kollektive Wahrnehmung zurückgeholt. Auch die Zahl der Hochwasser nehmen messbar zu. Wir müssen uns also künftig noch mehr Gedanken darüber machen, wie wir das wertvolle Gut Wasser nicht nur schützen, sondern wie wir damit auch noch besser umgehen. Ich bin daher dankbar für die regelmäßigen, konstruktiven Debattenbeiträge der Harzwasserwerke. Denn gerade auch die Talsperren spielen hier eine bedeutende Rolle – nicht nur für die Wasserversorgung, sondern eben auch als Hochwasserschutz. Sie sind mittlerweile Multifunktionsspeicher, die uns helfen, mit Wetterextremen besser umzugehen. Wir treiben in Niedersachsen daher nicht nur den Klimaschutz mit aller Kraft voran, wir müssen uns schon jetzt mehr denn je Gedanken darüber machen, richtig mit den Klimafolgen umzugehen.“
Aktuelle Lösungsmöglichkeiten und Standorte
Insgesamt haben die Wissenschaftler sechs Möglichkeitsräume im Harz identifiziert, die Niedersachsen bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels helfen könnten. Bei der Auswahl der Standorte wurden Orte bevorzugt, an denen schon eine wasserwirtschaftliche Infrastruktur der Harzwasserwerke vorhanden ist.
Standort 1:
Oberhalb der Okertalsperre befindet sich ein großer Steinbruch. Dieser könnte zu einem zweiten Becken der Okertalsperre werden und so alle Funktionen der Talsperre unterstützen. Durch Anbindung dieses zweiten Beckens könnte die Okertalsperre zu einem Pumpspeicherwerk umgebaut werden.
Standort 2:
Die Odertalsperre könnte zusätzlich auch der Trinkwassergewinnung dienen. Gleichzeitig ist durch den Bau eines Oberbeckens auch ein Pumpspeicherbetrieb möglich.
Standort 3:
Das Siebertal ist bereits intensiv auf seine wasserwirtschaftlichen Möglichkeiten untersucht worden. Hier könnte eine neue Talsperre gebaut werden, die durch einen Stollen mit der Granetalsperre verbunden wird.
Standort 4:
Oberhalb der Innerstetalsperre könnte ein zweites Becken entstehen, das mit einem Stollen mit der Granetalsperre verbunden wird. Dadurch könnte der Hochwasserschutz bis nach Hannover gestärkt werden und die Granetalsperre in ihren Funktionen unterstützt werden.
Standort 5:
Die Granetalsperre ist für die Trinkwasserversorgung durch die Harzwasserwerke von hoher Bedeutung. Eine Erhöhung der Granetalsperre wird dazu führen, dass die Talsperre in allen ihren Funktionen wesentlich gestärkt wird.
Standort 6:
Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für Goslar, das 2017 verheerend von Hochwasser betroffen war, werden Möglichkeiten geprüft, größere Wassermengen der Gose und Abzucht in den Oker-Grane-Stollen abzuleiten und in der Granetalsperre zu speichern.
„Im nächsten Schritt werden wir jetzt konkret prüfen, was jeder Standort im Betrieb an Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung, Energiegewinnung und Trinkwasserproduktion leisten kann“, sagt Professor Beck. „Außerdem werden wir auf die Umweltverträglichkeit schauen und den sozioökonomischen Nutzen jeder Standortvariante aus wissenschaftlicher Sicht bewerten.“
Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz
Das Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz startete im Jahr 2019. Beteiligt am Projekt sind neben der TU Clausthal auch die TU Braunschweig sowie die Hochschule Ostfalia. Als Praxispartner sind die Harzwasserwerke und die HarzEnergie beteiligt. Während der drei jährigen Laufzeit wird das Projekt mit 1,6 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln (EFRE) und durch die N-Bank unterstützt. Endgültige Ergebnisse sollen 2022 vorliegen.
Stellv. Pressesprecher05121 – 404 123norman.droste@harzwasserwerke.de