Harzwasserwerke informieren Umweltminister Meyer über Ergebnisse aus Klimawandel-Projekt
Extremwetter-Ereignisse wie Hochwasser und lange Dürreperioden sind für die Wasserwirtschaft bereits jetzt eine zentrale Herausforderung. Ein durch den Klimawandel hervorgerufenes Niederschlagsdefizit im Westharz, gerade in den vergangenen fünf Trockenjahren von 2018 bis 2022, führte in den Sommermonaten zu einem unterdurchschnittlichen Inhalt der Talsperren.
Talsperren mildern Klimawandel-Folgen ab
Ein weiterer Ausbau von Talsperren vermag dabei angesichts der oftmals niedrigen Füllstände der letzten Jahre im ersten Moment verwundern. Allerdings sind es gerade Talsperren, die mit ihren multifunktionalen Aufgaben mithelfen können, die Folgen des Klimawandels für die Wasserwirtschaft abzumildern: „Talsperren nehmen einerseits Wasser aus Starkregen-Ereignissen sicher auf und schützen vor Hochwasser. Gleichzeit speichern sie dieses Wasser aber auch über viele Monate und geben es später für die Trinkwasserproduktion wieder ab“, sagt Lars Schmidt und erklärt: „Steigt die Speicherkapazität der Talsperren, kann somit vor allem mehr Wasser gespeichert werden für die mittlerweile immer wiederkehrende Trockenheit im Sommer.“
Naturschutz und Talsperren
Talsperren sind als Querbauwerke ein Eingriff in den natürlichen Verlauf von Flüssen. Allerdings hat sich durch den Klimawandel in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es gerade die Talsperren waren, die das weitläufige Austrocknen von Flüssen verhindert haben. Denn Talsperren übernehmen durch die Niedrigwasseraufhöhung auch eine wichtige Rolle für den Naturschutz. „Die Niedrigwasseraufhöhung versorgt die Flüsse aus den Talsperren ganzjährig mit Wasser und verhindert im Sommer sogar ein Austrocknen der Flüsse“, erklärt Lars Schmidt. „Diese wichtige und sogar behördlich verpflichtende Aufgabe, jede Sekunde einige hundert Liter Wasser an den Unterlauf abzugeben, gehört auch zu unserer Arbeit in der Wasserwirtschaft.“
Wie wichtig diese Wasserabgabe für die Flüsse ist, zeigt ein Blick in das vergangene Jahr: Im Sommer 2022 bestand das Flusswasser der Oker und Innerste zum Teil zu über 50 Prozent aus den Wasserabgaben der Talsperren. Selbst in der Leine in Hannover wurden teilweise noch 20 Prozent Talsperren-Wasser gemessen.
Energie- und Wasserspeicher Harz: Endergebnisse noch 2023
Inwiefern die möglichen Optimierungen an der Grane- und Innerstetalsperre auch Auswirkungen auf sozioökonomische Aspekte haben, wird aktuell in den Abschlussarbeiten des Energie- und Wasserspeicher Harz bewertet und zudem auch in der Machbarkeitsstudie thematisiert. Nach den bereits veröffentlichten Zwischenergebnissen befindet sich das Projekt derzeit in der Endphase. Die finalen Ergebnisse der Universitäten und Hochschulen werden noch in diesem Jahr erwartet.
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